Kunstsammlungen des Benediktinerstiftes St. Paul

Hauptstraße 1, Sankt Paul im Lavanttal, Österreich
St. Paul im Lavanttal
Österreich

Tel. (+43) (0)4357 2019

Ansprechpartner/in:
Bischofsvikar Dr. Gerfried Sitar, OSB

ausstellung@stift-stpaul.at

Wo sich einst die Burg der späteren Kärntner Herzöge (Spanheimer) erhob, begannen 1091 Mönche aus Hirsau ihr Leben nach den Regeln St. Benedikts. Eine wechselvolle Geschichte bestimmte das Geschick der Abtei. Im Mittelalter war das Kloster nicht nur ein Zentrum von Bildung und Wissenschaft, sondern auch der Kunst- und Kulturpflege. Weite Ländereien, die bis an die Adria reichten, begründeten den Wohlstand des Klosters und seinen politischen Einfluss. Heute noch erinnert die mächtige romanische Stiftskirche an dieses Zeitalter und erschließt die Welt der Architektur des 12./13 Jahrhunderts. 1787 wurde die Abtei durch Josef II. aufgelöst und erst 1809 durch den Konvent von St. Blasien im Schwarzwald wiederbesiedelt. Diesem Umstand ist es zu danken, dass St. Paul heute über eine der umfassendsten privaten Kunstsammlungen Österreichs verfügt. Die Bibliothek mit ihren weit über 100.000 Bänden und ca. 4000 Handschriften gilt neben der Nationalbibliothek in Wien als die bedeutendste Büchersammlung Österreichs (Ältestes Buch aus dem frühen 5. Jahrhundert, ältestes Druckwerk Gutenbergs, 1450). Bemerkenswert ist die Gemälde- und Grafiksammlung. Klingende Namen wie Rubens, Rembrandt, Tiepolo, Ribera, Van Dyck, Piazetta oder Sebastiano Ricci finden sich ebenso wie Pietro de Cortona oder Leonardo da Vinci. Die Welt des Kunsthandwerks wird in prächtigsten Arbeiten vor Augen geführt und entzündet den Lichtbogen menschlichen Schaffens.

Die derzeitige Ausstellung "Bücher, Codes und Zaubersprüche" kann bis 31. Oktober 2023 besichtigt werden. Dabei können die Besucher und Besucherinnen in die Welt geheimnisvoller Bücher und Mythen eintauchen. Darunter befinden sich nicht nur Superlativen wie das älteste Buch Österreichs, der Ambrosius-Codex aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts, sondern auch das älteste Schulschreibheft der Welt (9. Jahrhundert) mit dem berühmten irischen Gedicht über den Kater Pangur Ban, auf dessen Inhalt der oscarnominierte Film „The secret of kells“ beruht. Überhaupt ist die Handschriftensammlung in St. Paul ein wesentliches Dokumentarium für die Entwicklung der Schreibkunst vom 5. bis zum 18. Jahrhundert.

Bildergalerie 

Öffnungszeiten 

1. Mai bis 27. Oktober 2024
Mittwoch bis Sonntag 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Montag und Dienstag geschlossen

Besonderheiten 

Das Museum verfügt über einen Shop